Ein überraschendes Youtube-Filmchen des Schwurbelbarden Xavier Naidoo macht jüngst die Runde. Von seiner Frau aus der Ukraine mit dem Herrschaftswissen um einen schrecklichen Krieg versehen, der dort toben soll, will er auf einmal erkannt haben, „auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe.“
Er sehe nun einen Grund, sich kritisch zu hinterfragen: „Ich war von Verschwörungserzählungen geblendet.“ Die Themen Covid-19 und jüdische Weltverschwörung spricht er nicht direkt an. Der Phantomschmerz des Irrglaubensverlusts tut sicher weh und, wer weiß, ob man am Ende nicht doch noch etwas von dem Mumpitz gebrauchen kann? Aber eines möchte er auf seinem braunen Ledersofa klarstellen: „Ein zentraler Punkt meines Charakters ist die Suche nach Wahrheit.“
Das ist gut. Denn wo bisher einseitige Informationsbeschaffung zu Fehlurteilen führte, verspricht Naidoo, den Dingen in Zukunft besser auf den Grund zu gehen. Dazu gehört gewiss auch eine ausgewogenere Recherche der Details: Wie sehen die Keller aus, in denen man die Adrenochrom-Kinder gefangen hält, von wie vielen Reptiloiden, Schwarzelfen oder „Halbwesen“ (nach Sibylle Lewitscharoff) werden sie bewacht und wie sind die Apparaturen konstruiert, mit denen die jüdischen Bankiers aus dem Kinderblut das wertvolle Adrenochrom extrahieren, um sich selbst damit zur Unsterblichkeit zu spritzen? Eine Unsterblichkeit auf Pump jedoch, denn die Wirksamkeit verlangt nach permanenter Auffrischung, wie man es ja auch von der Mogelpackung Corona-Impfung kennt. Und so hängen diese Junkies des Bösen für immer an der Nadel und gieren nach dem ständigen Nachschub unschuldiger Kinder.
Das sind doch völlig neue Einsichten, die noch dazu Hoffnungen wecken: Wenn ein Xavier Naidoo hier wider alle Erwartung in sich geht, wird man einen ähnlichen Sinneswandel bald auch bei Ken Jebsen oder Donald Trump erleben dürfen? Wird nach dem Vorbild seiner Freunde sich daraufhin gar ein Wladimir Putin neue Informationsquellen erschließen, Irrtümer einsehen, schiefe Geschichtsbilder geraderücken und das Morden einstellen? Dann hätte Naidoos Leiden am Ende doch noch einen Sinn gehabt.
Wir sehen Putin allein an seinem langen Tisch wie er einen Beitrag auf dem Laptop einspricht – er ist schon bei den letzten Sätzen angekommen: „Ich stehe für Toleranz, Vielfalt und ein friedliches Miteinander. Mit manchen meiner Äußerungen und Verhaltensweisen habe ich Menschen vor den Kopf gestoßen und verletzt, was ich sehr bedauere. Hiermit entschuldige ich mich und bitte euch um Verzeihung.“
Mit einem zerknirschten Lächeln schließt er Youtube, und öffnet die Seite www.bahn.ru, um ein Zugticket nach Den Haag (Minsk umsteigen) zu lösen, denn innerhalb Europas zu fliegen, muss nun wirklich nicht sein, dem Klima zuliebe. Hoffen wir für ihn und uns, dass die Bezahlung über das PayPal-Konto seiner Tochter funktioniert.